Wir unterstützen Menschen in Teams und Organisationen regelmäßig dabei, ihre Stärken zu entdecken und einzusetzen. Unsere Erfahrung zeigt, dass dies sehr kraftvoll ist. Die Einladung von Menschen, über Energiequellen in ihrer Arbeit nachzudenken und über das, was sie gut können, erweist sich als Quelle für Begeisterung und verbessert die gegenseitigen Beziehungen. Aber wie funktioniert es genau? Das war es, was wir untersuchen wollten.
Gemeinsam mit Prof. Marianne van Woerkom und Dr. Christina Meyers von der Universität Tilburg starteten wir eine wissenschaftliche Studie: Was genau bewirkt die Teilnahme an Workshops, in denen Menschen eingeladen werden, ihre Talente zu entdecken und einzusetzen?
Vorgehensweise
Kern der Untersuchung war ein Verein von fünf Grundschulen. Wir organisierten Workshops für ihre Lehrer, bei denen sie über ihre eigenen Stärken reflektierten und überlegten, in welchen konkreten Situationen in ihrem Job sie diese Talente einsetzen und damit experimentieren konnten. In einem zweiten Treffen, sechs Wochen später, reflektierten die Teilnehmer darüber, was bei diesen Experimenten passiert war, was dabei erfolgreich war und wo sie ihre Talente besser eingesetzt hatten.
Vor und nach den Workshops füllten die Teilnehmer einen Online-Fragebogen aus, der in der Auswertung deutlich zeigte, dass die Talente-Workshops dazu geführt hatten, dass die Teilnehmer ihr eigenes Tun positiver einschätzten als vor den Treffen.
Der stärkste Effekt zeigte sich bei den Teilnehmern, die im Vorfeld angegeben hatten, dass sie kein klares Bild von ihren eigenen Stärken oder deren Nutzung hätten. Nach dem Workshop hatten diese Menschen eine deutlich höhere Punktzahl bei den Aspekten Selbstvertrauen und Initiativnahme für die eigene persönliche Entwicklung. Auch Lehrer profitierten besonders von den Workshops, die zunächst wenig Optimismus, Hoffnung, Belastbarkeit und Selbstvertrauen hatten. Danach waren sie viel eher bereit, in ihre persönliche und berufliche Entwicklung zu investieren.
Wirkungen
Diese Studie führte zu mehreren wissenschaftlichen Veröffentlichungen und zu Folgeuntersuchungen. Und sie hatte auch Auswirkungen auf uns, denn die Erkenntnisse der Forschung haben uns noch mehr von der Relevanz überzeugt, die die Arbeit mit einem stärkenbasierten Ansatz hat. Darüber hinaus haben uns neue Erkenntnisse darüber, was genau wann und für wen funktioniert, geholfen, noch effektivere Workshops und Methoden zu entwickeln. Diese Verbindungen, die wir regelmäßig zwischen Wissenschaft und unserer Arbeitspraxis herstellen, motiviert und begeistert uns und sorgt dafür, dass wir unserem Anspruch, den wir an uns selbst und unsere Arbeit stellen, gerecht werden.
